Attraktion im Garten Drucken

Es ist ein Kuriosum und eine Attraktion zugleich, um die das Johanniter-Haus Dietrichsroth seit wenigen Tagen reicher ist: Dort, wo in Nähe der Terrasse für die Bewohner des Altenpflegeheims demnächst ein Kneippbecken entstehen wird, hat eine Wasserspringschale ihren Platz gefunden. Claus Leonhardt, Inhaber des gleichnamigen Dreieicher Elektro-Unternehmens, war im vergangenen Jahr Mitglied des Fördervereins ?Bürgerhilfe Dreieich? geworden und wollte zugleich dem Haus Dietrichsroth  einen Wunsch erfüllen. Und weil die Heimleitung schon seit längerer Zeit ein Auge auf eine solche Wasserspringschale geworfen hatte, die man mit eigenen Mitteln nie hätte kaufen können, stellte Leonhardt der Bürgerhilfe die knapp 3000 Euro zur Verfügung, die ein solches Obertoninstrument samt Betonsockel kostet.


Der Pforzheimer Silberschmied Christof Grosse hatte in einem alten chinesischen Katalog die Beschreibung einer großen Schüssel entdeckt, die durch Reibung zum Klingen gebracht werden kann. Er kam auf die Idee, diese Schüssel nachzubauen, und nach einigen Modifikationen hat es tatsächlich funktioniert: Die Konstruktion ist ausgereift.


Die Rohlinge der Wasserspringschale werden in einer renommierten deutschen Glockengießerei aus echtem Glockenguss hergestellt und anschließend weiter verfeinert. Die angesetzten Griffe sind aus massivem Messing, die Reibeflächen auf Hochglanz poliert und die gesamte Oberfläche der Schale ist mit einer wunderschönen Patinierung versehen. Grosse selbst lieferte die Schale zusammen mit seiner Tochter Malwa, installierte sie und machte sie ? ohne Sockel immerhin 45 Kiloschwer  ? diebstahlsicher.


Die ersten ?Spielversuche? fielen begeisternd aus. Die Schale wird mit Wasser gefüllt, die Hände mit Wasser befeuchtet und auf die beiden Griffe der Schale gelegt. Durch Reiben der Handinnenflächen oder der Finger an den Griffen fängt die Schale an zu schwingen, ein gewaltiger Sphärenklang beginnt sich auszubreiten. Der Grundton ist als tiefes Brummen hörbar, gleichzeitig fängt das Wasser stark an zu sprudeln und steigt an vier Stellen als Fontäne empor. Es bilden sich, je nach Tonhöhe, verschiedene geometrische Muster auf der Wasseroberfläche. Und was für die Heimbewohner, besonders die dementen, von besonderer Bedeutung ist: Sehen, Hören und Fühlen ? alle Sinne sind angesprochen; das Spiel wird zu einem ganzheitlichen Erlebnis, das einen nicht mehr so schnell los lässt. Heimleiterin Monika Blum: ?Für unsere Bewohner eine ganz wunderbare Sache, für die wir sehr dankbar sind?.


Blum und Pflegedienstleiterin Erika Gems jedenfalls sind hoch zufrieden darüber, dass das Johanniter-Haus Dietrichsroth seinen Bewohnern dank dieser Spende und der Bürgerhilfe wieder etwas bieten kann, was über den üblichen Standard von Altenpflegeheimen weit hinaus geht und ohne die Spende von Claus Leonhardt keinesfalls finanzierbar gewesen wäre. Und weil auch der Lieferant Christof Grosse einen Rabatt von fast 1000 Euro einräumte  (?Weil es sich um eine soziale Einrichtung handelt?) , verfügt das Haus Dietrichsroth jetzt über ein Instrument, dessen außergewöhnlicher Klang immer häufiger auch in Konzerten zu hören ist, selbst in der Rockmusik, etwa bei der bekannten Berliner Reggae-und Dancehall-Band Seeed.  Im Haus Dietrichsroth ist sie gedacht als Teil einer kleinen Wellness-Landschaft im Freien.





Die Wasserspringschale, die seit kurzem auf dem Außengelände des Johanniter-Haus Dietrichsroth steht, wird Teil einer kleinen Wellness-Landschaft sein. Im Bild (von links) Einrichtungsleiterin Monika Blum, Sponsor Claus Leonhardt, Pflegedienstleiterin Erika Gems und Christof Grosse mit Tochter Malwa.