Fahrgasse streicht ihre Vorzüge heraus Drucken


Zu Swing entspannt bummeln

Die Einzelhändler haben sich für die swingende Fahrgasse wieder einiges einfallen lassen.

?Wenn es diesmal wieder regnet, bin ich richtig sauer?, hatte Oliver Giehl, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Dreieichenhain, im Vorfeld gesagt. Doch dafür gibt es keinen Grund. Von Holger Klemm


Im Gegensatz zur verregneten Fahrgass? Classics im Frühjahr sorgt Petrus für strahlend blauen Himmel, der die Schönheit der Fahrgasse noch besonders hervorhebt. So ist Giehl schon zur Mittagszeit zufrieden. ?Von der Organisation ist alles super gelaufen?, freut er sich. Die 63 Mitgliedsfirmen hätten sich erneut mächtig ins Zeug gelegt. Veranstaltungen wie die Fahrgass swingt böten schließlich die Gelegenheit, auch Besucher, die nicht regelmäßig in die Altstadt kommen, von der Attraktivität eines Einkaufsbummels in Dreieichenhain zu überzeugen.  Das ist wichtig in Zeiten wie diesen, in denen die Postagentur geschlossen hat und Geschäfte aufgeben wollen. ?Es ist schwierig?, räumt Giehl ein. Allerdings gebe es einige Interessierte für die Läden. Deshalb hofft der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, einen Leerstand vermeiden zu können.


Auf der Bühne am Obertor bieten die renommierten Musiker der Frankfurt/Cologne-Jazz Connection den musikalischen Rahmen für den Bummel. Der führt unter anderem an Boutiquen, Raumausstattern, Gastronomie und Geschenkeläden mit ihren Angeboten, an wunderschönen Blumenständen, an Handwerkern, die ihr Können live präsentieren, sowie Organisationen und dem Flohmarkt der Burgkirchengemeinde vorbei. Neu ist die Präsentation eines Autohauses auf dem Vieuxplatz. ?Wir wollen mal schauen, wie das ankommt?, so Giehl. Zu den zahlreichen Besuchern zählt Erster Stadtrat Martin Burlon, der den Mitgliedern der Werbegemeinschaft ein Kompliment für die tolle Veranstaltung ausspricht. Gut gewählt findet er auch den hervorragend passenden Slogan Freilicht-Einkaufszentrum.


Passend zum verkaufsoffenen Sonntag hat Raumausstatter Kurt Bremer sein Geschäft in der Fahrgasse 53 eröffnet. ?Ich bin ein Haaner und wollte immer zurück?, erzählt er, der über weitere Geschäfte in Offenthal und Rödermark verfügt. Bremer hat das 450 Jahre alte Fachwerkhaus seiner Eltern aufwendig umgebaut. Besonderer Hingucker sind die Kellergewölbe mit schönen Kronleuchtern und Möbeln, aber auch der schmucke Garten. Bremer: ?Ich möchte mit dazu beitragen, dass mehr Publikum in die Fahrgasse kommt.?


Ein paar Meter weiter vor der Burg legen Elke Schütz-Stefenelli und Werner Lapisch mit ihrem Puppentheater Putschenelle aus Zell am Main gerade eine Pause ein. Nach ihrem Erfolg 2014 sind beide gerne wieder dabei. ?Wir machen klassisches Straßentheater. Da passt das Ambiente hier sehr zu uns?, freut sich Labisch. In mittelalterlichen Kostümen rührt die Freye Gefolgschaft kräftig die Werbetrommel für das Burgfest in zwei Wochen. Am Verkaufsstand zeigt sich Matthias Fauth begeistert. ?Die Nachfrage ist groß. Wir haben bis jetzt 120 Karten an Hainer verkauft.? Insgesamt gibt es 400 ermäßigte Karten für die Bewohner des Stadtteils.


Neuigkeiten gibt es auch im gastronomischen Bereich. Aus der Wilden Metzgerei ist das ?Bernhardt?s ? Essen und Trinken? geworden. Kurt Bernhardt und sein Team bewirten die Gäste mit Wraps, einem Thai-Curry und Rindswurst. ?Solche Veranstaltungen sind wichtig. Sie zeigen den Besuchern, wie schön die Altstadt ist.?



 ?Die Fahrgass? swingt?   Foto: © Strohfeldt


Aus anderem Grund ist für die Bürgerhilfe die Präsenz in der Fahrgasse wichtig. ?Wir wollen in den Köpfen der Leute bleiben?, erklärt Maritta Sauer. Nur so könne es weitere Spenden geben, die den Bewohnern des Hauses Dietrichsroth zugute kommen.