Lebensabend lebenswerter machen Drucken


Dreieich - Dinge besorgen, kaufen, finanzieren und organisieren ? auf die Bürgerhilfe Dreieich können sich Menschen, die ihren Lebensabend im Johanniter-Haus Dietrichsroth verbringen, seit vielen Jahren verlassen.


© Sauda

Da kommt Freude auf. Einen symbolischen Scheck über 5?000 Euro nahm Bürgerhilfe-Vorsitzender Klaus Hellweg (rechts) von Robert Lösch entgegen. Das Geld resultiert aus dem Verkauf des Dreieicher Heimatfilms, den Lösch finanziert hat.



2013 war ein erfolgreiches Jahr für den Förderverein der Einrichtung. ?Insgesamt haben wir 42.400 Euro an Spenden eingenommen?, sagte Vorsitzender Klaus Hellweg gestern beim Neujahrsempfang der Bürgerhilfe. Allein im Dezember, als der Verein und unsere Zeitung gemeinsam zum Spenden aufriefen, kamen gut 23.000 Euro zusammen. Darunter eine herausragende Einzelspende: Rolf Düncher überwies 9000 Euro. Das reichte genau, um einen Duschwagen und einen Duschstuhl zu kaufen ? das vorab ausgegebene Ziel der weihnachtlichen Spendenaktion. Von den Neuanschaffungen profitieren die bettlägrigen Bewohner, gleichzeitig bedeuten sie eine Entlastung fürs Pflegepersonal.


Der Verein mit seinen gut 200 Mitgliedern hat das Heim wieder auf vielfältige Weise unterstützt. Er kümmert sich um Dinge, für die die Pflegekasse nicht zahlt und für die es auch bei den Johannitern keinen Etat gibt, weil sie nicht zur Regelausstattung eines Heims gehören. So kaufte die Bürgerhilfe für 5000 Euro Spezialmatratzen, die das Wundliegen weitgehend verhindern. 3?000 Euro hat der Verein aufgewendet, um die Zimmer der Kurzzeitpflege mit sechs TV-Geräten auszustatten, 4000 Euro kostete ein zweiter Bewegungstrainer. Als weitere Beispiele nannte Hellweg den Kauf von 25 Therapiebällen, die Projekte Backofen (5000 Euro), Pavillon (1500 Euro) und Klangschale (3000 Euro).


Clowndoktoren im Haus Dietrichsroth


Nach wie vor beteiligt sich der Verein auch an den Personalkosten für die Beschäftigungstherapie in Höhe von monatlich 1040 Euro ? so viel kosten zwei Minijobs. ?Täten wir es nicht, wäre die Beschäftigungstherapie personell schlechter ausgestattet. Aber wir wollen im Altenpflegeheim Haus Dietrichsroth ja auch mehr bieten als das Übliche, mehr als den Standard?, sagte Hellweg.


Der Vorsitzende verwies zudem noch auf eine ganz besondere Aktion. Erstmals haben sich die Clowndoktoren monatlich je zwei Stunden mit einer Gruppe dementer Bewohner beschäftigt. Das Geld dafür hatte der Verein 2012 gesammelt. ?Weil wir nun aber in der glücklichen Lage sind, dass Duschwagen und Duschstuhl durch eine große Einzelspende finanziert wurden, verfügen wir über die Mittel, um die Besuche der Clowndoktoren fortsetzen zu können?, freute sich Hellweg und begrüßte Elisa Friedrich alias Dr. Löwenzahn. Sie erläuterte den Gästen im Anschluss das Konzept der Clowndoktoren.


Probleme bereitet der Bürgerhilfe die Überalterung. ?Oftmals sind Angehörige von Heimbewohnern Mitglied bei uns. Wenn der Angehörige dann irgendwann verstorben ist, wird nur zu gerne die Mitgliedschaft gekündigt. Ich fände es wunderbar, wenn man sich über den konkreten ,Einzelfall? eines Angehörigen hinaus für das Haus Dietrichsroth und seine Bewohner engagieren würde ? für 30 Euro im Jahr?, warb Hellweg um Unterstützung. Im Anschluss nahm der Vorsitzende von Robert Lösch einen Scheck über 5?000 Euro in Empfang. Das Geld stammt aus dem Verkauf des Dreieicher Heimatfilms, den Lösch finanziert hat. Bereits Anfang 2013 waren aus diesem Projekt 10.000 Euro ausgeschüttet worden.

(fm)