Neues Heim in altem Geist Drucken

Dreieichenhain ? Im Januar 2012 oder vielleicht etwas später, wenn alle Bauarbeiten abgeschlossen sind, wird das Altenpflegeheim ?Haus Dietrichsroth? nicht mehr wiederzuerkennen sein.

 

Von Klaus Hellweg

 

 

© Sauda

Grundsteinlegung mit (v.l.) York Ludwig von Reuter (Johanniter-Orden), Dr. Erik von Knorre (Johannitergesellschaft Dreieich), Thomas Löw (Bürgerhilfe), Erster Stadtrat Martin Burlon, Baron Frits van Deedem (Kurator der Johanniter), Architekt Michael Setzepfand, Bürgermeister Dieter Zimmer, Ruth Moser-Weikert, Landrat Oliver Quilling, Maritta Sauer (Bürgerhilfe), Pflegedienstleiterin Erika Gems und heimleiterin Karin Schnaudt.

 

Mit dann 109 vollstationären Plätzen, zusätzlich 20 Tagespflege- und 16 Kurzzeitpflegeplätzen gestaltet es sich großzügiger, größer und moderner als bisher, bietet zusätzlich einen Demenzbereich für 13 Bewohner und wie bisher 26 betreute Wohnungen. Gestern hatte die Johanniter Seniorenhäuser GmbH (Berlin) als Bauherr zur Grundsteinlegung des ersten Bauabschnitts in die Taunusstraße nach Dreieichenhain geladen. Ruth Moser-Weikert, Geschäftsführerin der Johanniter Seniorenhäuser GmbH, umriss das Ziel, das mit den Neubauten erreicht werden soll: Man wolle ein Paradebeispiel für die Altenhilfe der Zukunft schaffen und das moderne Betreuungskonzept in neuen Räumen sicher stellen. Dafür investieren die Johanniter rund zehn Millionen Euro aus Mitteln ihrer Seniorenhäuser GmbH.

 

Bruttogrundfläche umfasst 7100 Quadratmeter

Die Bruttogrundfläche umfasst 7100 Quadratmeter, das Gesamtvolumen 23 000 Kubikmeter. Anfang kommenden Jahres schon sollen die Bewohner aus dem vorhandenen Gebäude in den Neubau (Bauabschnitt 1) umziehen, und schon ein Jahr darauf ist alles neu, ist auch der zweite Bauabschnitt abgeschlossen. Die Bewohnerinnen und Bewohner wird?s freuen - nicht nur, weil dann der Lärm der Bauarbeiten zu Ende gegangen ist, sondern weil sie in Einzelzimmern wohnen werden. Bisher dominieren Doppelzimmer. Und auch für den Arbeitsmarkt zahlt sich das Projekt aus: Zu den vorhandenen 85 Arbeitsplätzen kommen 15 neue hinzu. Bürgermeister Dieter Zimmer bezeichnete die Grundsteinlegung gestern als ?historischen Akt an historischer Stätte?. Es sei die richtige Entscheidung gewesen, das ?Haus Dietrichsroth? damals, als sein ehemaliger Träger namens ?Bürgerhilfe? in Kalamitäten geraten war, in die Hände der Johanniter gegeben zu haben. Derzeit entstehe zwar ein neues Gebäude, ?doch der Geist bleibt?.

 

An Landrat Oliver Quilling war es, auf die Bedeutung des Neubaus samt Kapazitätserweiterung hinzuweisen. Bis zum Jahr 2020 habe sich im Kreis Offenbach die Zahl der über 80-Jährigen auf 15 000 erhöht. Quilling: ?Das ist fast so viel, wie Menschen in einer Kleinstadt leben?. Insofern hätten die Johanniter in Dreieichenhain richtige Wege beschritten: ?Ich kann zu diesem Konzept nur gratulieren.? Quillings Dank richtete sich darüber hinaus allgemein an die Johanniter für deren großes ehrenamtliches Engagement - etwa im Bereich des Rettungsdienstes.

 

Als es dann zur offiziellen Grundsteinlegung ging, rissen sich die prominenten Gäste nahezu um Kelle und Mörtel: neben Landrat und Bürgermeister Dreieichs Erster Stadtrat Martin Burlon, Johanniter-Geschäftsführerin Ruth Moser-Weikert, Christian Umlauf als Regionalbeauftragter, selbstverständlich Heimleiterin Karin Schnaudt und Pflegedienstleiterin Erika Gems. Eingemauert in den Grundstein wurden Münzen, Geldscheine, Bauzeichnungen und eine Offenbach-Post.

 

 

© Sauda

So sieht das Johanniter-Haus Dietrichsroth nach Abschluss aller Bauarbeiten aus.