Liebenswertes auf 250 Seiten Drucken

Dreieich - Gerhard Störmer gilt als ausgewiesener Kenner Sprendlingens und seiner Geschichte. Im März vergangenen Jahres hatte der 76-Jährige sein „Sprendlinger Buch“ vorgelegt, das in Daten, Fakten und Hintergründen die Sprendlinger Entwicklung zwischen 834 und 1977 nachzeichnet. Von Klaus Hellweg
 

 


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Gerhard Störmer stellte Samstag sein zweites Buch „Liebenswertes Dreieich“ vor.


Das Buch war ein großer Erfolg - nun hat Störmer ein weiteres heimatgeschichtliches Werk vorgelegt. „Liebenswertes Dreieich - Unsere Heimat“ heißt es. Es bietet über Sprendlingen hinaus ernste und heitere Geschichten über Land und Leute aus allen Dreieicher Stadtteilen.  Samstagmittag wurde das Buch in Anwesenheit Störmers und seiner Mitautoren vor interessiertem Publikum aus allen Stadtteilen in der Sprendlinger Buchhandlung Schormann vorgestellt.


„Sprendlinger Notizen“ mausern sich bald zum Lesehit


Störmer erinnerte daran, dass er eigentlich erst mit Eintritt in den Ruhestand 1997 damit begonnen hatte, systematisch in alten Quellen nach interessanten Fakten zu suchen. Damals hatte ihn der Pfarrer der Christuskirche, Scherle, darum gebeten, für die neu gegründete ökumenische Sprendlinger Kirchenzeitung einen Beitrag zu verfassen. Das war die Geburtsstunde der „Sprendlinger Notizen“, die sich bald zu einem Lesehit gemausert hatten und aus der heraus sich Störmers schriftlich niedergelegte Heimatforschung entwickelte.


Seinerzeit hatte der damalige Bürgermeister Bernd Abeln Störmer die uneingeschränkte Unterstützung des Dreieicher Stadtarchivs angeboten - für den Hobbyhistoriker die Möglichkeit, interessante und wichtige geschichtliche Quellen auszuwerten. Störmer, der zwar ein Ur-Sprendlinger ist, inzwischen aber in Bad Orb lebt: „Damit eröffneten sich für mich ganz neue Perspektiven für eine Heimatforschung.“


Manfred Freidhof brachte erstes und zweites Buch heraus
 


Für den Verein Bürgerhilfe nahm Maritta Sauer (2.v.l.) zwei Schecks über insgesamt 5000 Euro entgegen. Zu verdanken hat der Verein das Geld, mit dem das Haus Dietrichsroth unterstützt wird, Robert Lösch, Manfred Freidhof und Judith Schormann (v.l.).

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Für den Verein Bürgerhilfe nahm Maritta Sauer (2.v.l.) zwei Schecks über insgesamt 5000 Euro entgegen. Zu verdanken hat der Verein das Geld, mit dem das Haus Dietrichsroth unterstützt wird, Robert Lösch, Manfred Freidhof und Judith Schormann (v.l.).Helmut Sauer, Chef des Dreieicher Interton Trios, war es, der Störmer vorschlug, seine bei vielen Veranstaltungen vorgetragenen Geschichten gesammelt zu veröffentlichen. Sauer war es auch, der den Kontakt zum Verleger Manfred Freidhof und zu Robert Lösch hergestellt hatte. Freidhof brachte das erste und nun auch das zweite Buch heraus, Robert Lösch übernahm die Rolle des Sponsors und finanzierte es - verbunden mit einer Benefizaktion zu Gunsten des Dreieichenhainer Altenpflegeheims „Haus Dietrichtsroth“. Und an der Dreieicher Buchhändlerin Judith Schormann war es, die gesamte erste (inzwischen vergriffene) Auflage aufzukaufen und auf ihren Gewinn zu verzichten - ebenfalls zugunsten von „Haus Dietrichsroth“.


So konnte sich der Verein Bürgerhilfe, über den das Geld an das Altenpflegeheim fließt, am Samstag gleich über 5000 Euro freuen: 2300 Euro aus dem Verkaufserlös in der Buchhandlung und weitere 2700 Euro von der Verlagsdruckerei MDD in Neu-Isenburg, weil Robert Lösch dazu beigetragen hatte, die Druckkosten niedrig zu halten.


Auch Pfarrer Erik Wehner hat mitgeholfen


Nun wünschen sich natürlich alle Beteiligten, dass dem zweiten Störmer-Buch der gleiche Erfolg beschieden sein wird.


Dabei standen dem Autor der Sprendlinger Hans Leo Petri, der Offenthaler Heinz Hang und der Dreieichenhainer Gernot Schmidt als Co-Autoren zur Seite. Und weil in einem Heimat- und Historienbuch kirchlichen Beschreibungen ein besonderer Stellenwert zukommt, konnte Störmer auch auf die Hilfe des Pfarrers Erik Wehner zurückgreifen. Ihm ist die ausführliche Behandlung der katholischen Kirche in Buchschlag und Sprendlingen zu verdanken.


Gerhard Störmer und andere: „Liebenswertes Dreieich - Unsere Heimat. Ernste und heitere Geschichten über Land und Leute“. MDD AG - Verlag, Neu-Isenburg, 19.50 Euro.


Konrad Schumacher half mit ausführlichen Informationen zur Geschichte des Hofguts Neuhof bis in die jüngste Gegenwart. Besonderen Dank stattete Störmer Christa Theobald (geborene Kögel) aus Philippseich, der letzten Müllerstochter der Theisenmühle, Regina Kammholz, sowie Marga Bratengeier ab. Gerade sie habe seine Nachforschungen und Recherchen mit größtem Interesse begleitet und dank ihres großen Bekanntenkreises manch interessantes Detail beigesteuert.


Störmers neues Buch „Liebenswertes Dreieich“ will auf 250 Seiten in vielerlei - oft amüsanten - Geschichten um Verständnis für das Tun und Lassen vergangener Generationen werben.